Mobilitätskonzept Oberstdorf

Grundlagen zur Erstellung eines zukunftsorientierten Leitbildes - Vorschlag der UOL Oberstdorf:
Das Leitbild soll sich grundsätzlich an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger von Oberstdorf, seinen Tälern und Ortsteilen orientieren. Es soll derart ausgestaltet werden, dass die Wohn- und Aufenthaltsqualität für alle gewahrt bleibt- und in den gemeinsam festzulegenden „Brennpunkten“ eine deutliche Verbesserung erfährt. Hierzu ist bereits im Leitbild festzulegen dass den Bürgerinnen und Bürgern eine dauerhafte Mitgestaltungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeit gewährt wird.
Das Leitbild muss darauf ausgerichtet werden, dass alle notwendigen Änderungen (unabhängig ob baulicher- oder organisatorischer Art) unserem Lebensraum keine weiteren Nachteile bringt, insb. muss der Erhalt der Kulturlandschaft und der Schutz der Außenbereiche festgelegt werden. Aus ökologischer Sicht müssen bauliche Maßnahmen grundsätzlich mit einer Kompensationsmaßname ausgeglichen werden.
Die Planungsschritte bezgl. Verkehrsaufkommen müssen derart betrachtet werden, dass die Infrastruktur nicht dem Verkehrsaufkommen, sondern der Verkehr unserer Infrastruktur angepasst werden muss.
Bei der Erarbeitung von Lösungsansätzen sind immer zuerst organisatorische, strukturelle Möglichkeiten zu prüfen, statt baulicher Veränderungen. Alle Maßnahmen müssen im Rahmen der Leistungsfähigkeit des Marktes Oberstdorf sein.
Folgende werteorientierte Hauptgruppen sind im Leitbild zu berücksichtigen:
- Mobilisierung für alle Bürger und Gäste
- Unfallvermeidung – Verkehrssicherung
- Aufeinander abgestimmte, ökonomische & ökologische Belange
- Mobilitäts-Bewusstsein schaffen / schärfen
Für diese Gruppen sind dann jeweils stichpunktartig entsprechende planungsorientierte Handlungen beschrieben
Aus den werteorientierte Hauptgruppen und den planungsorientierte Handlungen ergeben sich die Grundlagen um gemeinsam ein angemessenes Leitbild zu erstellen.
Werte-orientierte Mobilitätsplanung
Mobilisierung für alle Bürger und Gäste:
- Inklusions- und migrationsrelevante Belange in der Verkehrsplanung
- Flächendeckende Verkehrsalternative(n) zum Individual-PKW-Verkehr
Unfallvermeidung – Verkehrssicherung:
- Gemeinwohlbasierte Sicherheit und soziale Unversehrtheit im gesamten Verkehrsraum
- Sicherheit für alle am Verkehr Teilnehmenden (alle Altersgruppen), unabhängig der Fortbewegungsart
Aufeinander abgestimmte, ökonomische& ökologische Gemeinde- und Mobilitätsentwicklung:
- Abstimmung der Planung von Flächennutzung, Verkehr & kommunalem Wachstum
- Qualitätsorientierte Ausrichtung vor quantitativer Planung
- Umwelt- und grünflächenschonende Entwicklung
Mobilitäts-Bewusstsein schaffen / schärfen:
- Informationsmöglichkeit für alle Verkehrsteilnehmer um eigenes Verhalten zu evaluieren
- ÖPNV und alternative Mobilitätsstrukturen realitätsnah aufzeigen und bewerben
Planungs-orientierte Handlungen
Mobilisierung für alle Bürger und Gäste:
- Konsequente Förderung der Barrierefreiheit bei allen baulichen Maßnahmen
- Attraktivierung und Steigerung der ÖPNV Angebote im Innen- und Außenbereich
- Erschließung der POI ́s durch alternative Technologien (z.B. Seilbahn im urbanen Raum...)
Unfallvermeidung – Verkehrssicherung:
- Verbesserung und Aktualisierung der Sicherheitseinrichtungen im gesamten Verkehrsraum
- Zeitgemäße Verkehrsleitsysteme zur Vermeidung von punktuell hohen Verkehrsbelastungen
- Schaffung personeller Ressourcen im Bereich öffentl. Sicherheit und Ordnung
Aufeinander abgestimmte, ökonomische& ökologische Gemeinde- und Mobilitätsentwicklung:
- Anpassung und Schärfung der kommunalen planungsrechtlichen Vorgaben (Gemeindeordnung...)
- Definierung des Begriffs „Qualität“ als verbindliche Orientierungshilfe für weiter Planungen
- 1:1 Ausgleich bei notwendiger Flächenversiegelung zur Mobilitätsverbesserung
- Einsatz alternativer Technologien im Bereich des ÖPNV sowie Privilegierung für die ÖPNV Nutzung
Mobilitäts-Bewusstsein schaffen / schärfen:
- Nutzung aller „moderner“ Medien um Gäste/Touristen zum PKW Verzicht zu animieren
- An öffentlichen Plätzen-/Einrichtungen die co2-Bilanz (laufende Uhr...) transparent darstellen
- Proaktives „Positiv-Marketing“ zur Motivation („da will ich einen Teil dazu beitragen“)
© Dornach / Hornik _09/20